Marienkäfer

Der Marienkäfer (Coccinella septempunctata) ist weltweit verbreitet.

Mit europaweit 250 Arten, weltweit sogar 6.000 Arten gehört der Marienkäfer zur Ordnung der Coleoptera. Das ist mit über 350.000 beschriebenen Arten in 179 Familien die weltweit größte Ordnung aus der Klasse der Insekten.

Der Marienkäfer ist sehr farbenreich. Neben dem Siebenpunkt ist der kleinere Zweipunkt (Adalia bipunctata) hierzulande sehr verbreitet. Man findet auch den schwarzen asiatischen Marienkäfer mit roten Punkten, sowie gelbe Exemplare.

Sie und vor allem ihre stets hungrigen Larven sind Blattlausfresser, deshalb von entscheidender Bedeutung für die Landwirtschaft. Es gibt Situationen, in denen die Marienkäferpopulation der Blattlauspopulation nicht nachkommt. Bei exponentieller Vermehrung der Blattläuse kann daher ein Warndienstaufruf erfolgen, der, wenn die Schadschwelle erreicht ist, die Bauern zum Einsatz eines Insektizids aufruft. Mittlerweile haben wir so selektive Wirkstoffe (Pirimicarb), dass der Marienkäfer unbeschadet die Behandlung überlebt und sich über die zweite Welle der Blattlauspopulation “hermacht” und diese schadlos hält. Meistens packts der Marienkäfer alleine ohne Insektizideinsatz. Allein in ihrer Larvenzeit fressen sie je nach Art bis zu 3000 Pflanzenläuse oder Spinnmilben.

Die Käfer werden daher zu den Nützlingen gezählt und für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Ende April bis Anfang Mai werden von den Marienkäfer-Weibchen bis zu 400 Eier, je nach Art in Portionen von 10 bis 60 Stück oder einzeln, an Pflanzen nahe geeigneter Nahrung abgelegt. Das geschieht meistens an der Blattunterseite bzw. gereiht an Nadeln oder in Ritzen von Rinde. Die Marienkäfer vermehren sich in Mitteleuropa normalerweise zweimal im Jahr, sodass die zweite Generation im Juli oder August schlüpft und überwintert, bevor sie wiederum im Frühjahr ihre Eier ablegt.

Der Käfer hat wenig natürliche Feinde. Die meisten Vögel meiden ihn, weil er in Angst ein gelbes Sekret absondert, das Käferalkaloide enthält (Coccinellin) und abscheulich schmeckt und dem Vogel den Magen umdreht!

Dr. Willi Billau
Vorsitzender